LibreOffice Tipps & Tricks: Microsoft-Schriftarten ersetzen

(Danke an Sabine Achilles für die Übersetzung der Originalversion)

Aus Sicht des Endnutzers sind Schriftarten einer der Hauptverursacher von LibreOffice-Interoperabilitätsproblemen mit Microsoft Office-Dokumenten. Microsoft Office-Dokumente verwenden häufig eine der Standardschriftarten: entweder die seit 2002 veralteten, aber immer noch in Gebrauch befindlichen „Core Fonts for the Web“ oder die neuen „ClearType“-Schriftarten, die 2000 eingeführt und mittlerweile von Windows und Office übernommen wurden.

Letztere sind in LibreOffice nicht immer verfügbar, da sie proprietär sind und nicht mit Open Source-Software vertrieben werden dürfen. Bei ClearType-Schriftarten ist die Lizenz streng mit der Windows- und/oder Office-Lizenz verknüpft. Man benötigt also eine Windows-Lizenz, in der diese Schriftarten enthalten sind, um sie zusammen mit LibreOffice verwenden zu können.

Wenn LibreOffice ein Microsoft Office-Dokument öffnet, werden die nicht verfügbaren Schriftarten durch eine der Standard Liberation Schriftarten ersetzt, die maßkompatibel mit Arial (Liberation Sans), Courier New (Liberation Mono) und Times New Roman (Liberation Serif) sind. Das Ersetzen einer Schriftart verändert allerdings das Aussehen des Dokuments, weshalb der Nutzer sich dann gerne lautstark über LibreOffice beschwert, ohne zu überprüfen, ob der ursprüngliche Inhalt noch vorhanden ist.

Auswirkungen verringern

Solange Nutzer Schriftarten kreativ einsetzen, kann dieses Problem nicht gänzlich behoben werden. Allerdings kann man seine visuellen Auswirkungen verringern. Dazu bietet LibreOffice eine spezielle Funktion, nämlich eine Tabelle zum Ersetzen von Schriftarten, die gemäß den Anforderungen des Nutzers konfiguriert werden kann und Teil der Programmoptionen ist. Wenn diese Tabelle korrekt konfiguriert ist, ersetzt LibreOffice die Schriftarten durch die vom Nutzer definierten maßkompatiblen oder ähnlich aussehenden Schriftarten.

In den meisten Fällen wird dadurch verhindert, dass das Dokument anders aussieht. Glücklicherweise gibt es eine große Anzahl kostenloser Open-Source-Schriftarten, von denen einige (z.B. Croscore-Schriftarten) speziell entwickelt wurden, um Microsoft-Schriftarten aus mehreren Online-Repositorys zu ersetzen. Ich empfehle Google Fonts, da die Webseite nicht nur die Schriftdateien, sondern auch alle damit verbundenen rechtlichen Ressourcen einschließlich der Lizenz bereitstellt.

Meine im Laufe der Jahre entwickelte LibreOffice-Schriftersatztabelle enthält die folgenden Schriftarten-Paare. Die erste wird durch die zweite (auf meinem Linux-PC installierte) ersetzt: Arial -> Arimo, Calibri-> Carlito, Cambria -> Caladea, Consolas -> Inconsolata, Courier New -> Cousine, Franklin Gothic -> Libre Franklin, Georgia -> Neuton, Gill Sans -> Cabin, Impact -> Oswald, Palatino -> Crimson Text, Perpetua -> Lustria, Times New Roman -> Tinos, Twentieth Century -> Spartan, and Verdana -> PT Sans. So sieht das Ganze in LibreOffice aus: