LibreOffice-Fallstudie: Flotte Karotte
Unternehmen auf der ganzen Welt nutzen LibreOffice, um Kosten zu senken, ihre Privatsphäre zu verbessern und sich von der Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu befreien. Heute sprechen wir mit Flotte Karotte, einem deutschen Unternehmen mit 50 Mitarbeitern, das kürzlich eine großzügige Spende zur Unterstützung des LibreOffice-Projekts und der Community geleistet hat:
Flotte Karotte ist ein Bio-Lieferservice. Wir sind seit 1996 unterwegs. Gestartet als Vermarktungsweg für regionale Anbauer:innen mit dem Ziel Bio in die Fläche zu bringen, sind wir mittlerweile ein Vollsortimenter. Das heißt wir liefern neben Obst und Gemüse auch Brot, Fleisch und Wurst, Molkereiprodukte, Nudeln, Getreide/Saaten, Saucen aufstriche, Kosmetika und so weiter. Also alles, was man auch im Bio-Supermarkt findest. Allerdings setzen wir hier auf Marken, die dem Biohandel treu sind und in der Regel nicht auch im konventionellen LEH verkauft werden. Außerdem priorisieren wir Verbandsware (Bioland, Demeter) vor EG-Bio Ware, wo möglich.
Dabei legen wir Wert auf Saisonalität und Regionalität. Letzteres lässt sich natürlich nicht bei allen Produkten realisieren, wie beispielsweise Bananen. Aber wo möglich versuchen wir vom regionalen Anbau zu beziehen. Dabei arbeiten wir seit Jahren mit regionalen Landwirt:innen und Gemüsebauer:innen zusammen. Das besondere ist, dass wir gerade kleineren Anbaubetrieben so einen sicheren Vermarktungsweg anbieten können. Das ermöglicht es den Betrieben mehr verschiedene Kulturen anzubauen und so Vielfalt möglich zu machen. Im Großhandel würden sie diese kleineren Mengen nicht absetzen können.
Wir haben derzeit rund 50 Mitarbeitende. Im Büro, Fahrteam und beim Packen. Wichtig ist uns zudem das Thema Nachhaltigkeit auch in der Mobilität. So setzen wir seit 2017 zunehmend auf Elektromobilität und liefern nun fast vollständig elektrisch aus. Den Stadtbereich Essen Rüttenscheid zudem ausschließlich per Lastenrad mit unserem Partner Roman von Frachtradler.
Wann haben Sie angefangen, freie und quelloffene Software (FOSS) zu verwenden?
Wir setzen von Beginn an auf Open Source. Unter anderem natürlich auch aus Kostengründen. Aber auch weil wir wie im Handel und im Anbau auch bei Software-Dienstleistungen eine Konzentration von Macht und der damit verbundenen Abhängigkeit von wenigen Anbietern kritisch gegenüberstehen.
Welche Programme verwenden Sie in der Firma?
Wir nutzen Thunderbird als Mailprogramm, Mozilla Firefox als Standardbrowser, LibreOffice als Office-Software (insbesondere Text
und Tabellenkalkulation). Unser Server läuft mit Linux und zur Virtualisierung nutzen wird Proxmox.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit LibreOffice gemacht?
LibreOffice erfüllt vollumfänglich unsere Anforderungen an eine Software für Office-Anwendungen. Es gibt lediglich in einem Fall ein Kompatibilitätsproblem mit einem Vertragspartner der öffentlichen Hand, die mit Microsoft arbeiten. Eine in deren Excel Tabelle verwendete Formel wird nicht von Libre Office unterstützt. Die Lösung sollte hier aber sein, dass die öffentliche Hand sich unabhängig macht von amerikanischer proprietärer Software.
Nochmals vielen Dank an Flotte Karotte für ihre großzügige Spende! Wir hoffen, dass LibreOffice ihnen noch viele Jahre lang gute Dienste leisten wird.