Die The Document Foundation gibt die Genehmigung des Open Document Format (ODF) v1.4-Standards durch OASIS Open bekannt.

Diese neue Version des nativen LibreOffice-Dokumentformatstandards markiert das 20-jährige Jubiläum des einzigen offenen Dokumentformats für Büroanwendungen.
Berlin, 3. Dezember 2025 – Die The Document Foundation (TDF) gibt bekannt, dass OASIS Open (www.oasis-open.org), die globale Open-Source- und Standardisierungsorganisation, das Open Document Format (ODF) für Büroanwendungen v1.4 als OASIS-Standard zugelassen hat, was der höchsten Ratifizierungsstufe der Organisation entspricht.
Die Veröffentlichung von ODF v1.4 fällt mit dem 20-jährigen Jubiläum der Einführung von ODF als OASIS-Standard zusammen. Seit 2005 dient ODF den Anwendern als herstellerneutrales, lizenzgebührenfreies Format für Office-Dokumente und gewährleistet, dass Dateien plattformübergreifend lesbar, bearbeitbar und interoperabel bleiben.
Mehrere Regierungen und internationale Organisationen, darunter die NATO, die Europäische Kommission und Länder auf mehreren Kontinenten, haben ODF für ihre weltweiten Aktivitäten vorgeschrieben.
ODF v1.4 behält die vollständige Abwärtskompatibilität bei und verbessert die Entwicklerdokumentation, bietet eine bessere Unterstützung für assistive Technologien zur Barrierefreiheit, verbessert die professionellen Formatierungs- und visuellen Gestaltungsmöglichkeiten für Dokumente und erweitert die Funktionen für die Datenanalyse und technische Dokumentation. Diese Aktualisierungen stärken die Position des Open Document Format als umfassende Lösung für die Büroproduktivität und die Erstellung von Dokumenten.
„ODF bietet eine herstellerneutrale Grundlage für Büroproduktivität und Zusammenarbeit. Mit Version 1.4 entwickelt sich der Standard weiter und unterstützt Cloud-Zusammenarbeit, reichhaltigere Multimedia-Inhalte und standardisierte Sicherheit“, sagte Svante Schubert, Co-Vorsitzender des TC von Open Document Format. „Mit Blick auf die Zukunft geht ODF über den Dokumentenaustausch hinaus und entwickelt sich zu einer standardisierten, semantischen, änderungsbasierten Zusammenarbeit, die den sinnvollen Austausch interoperabler Änderungen über Plattformen hinweg ermöglicht.“
ODF v1.4 schützt die digitale Souveränität, indem es die Kontrolle eines einzelnen Anbieters über Dokumente aufhebt und sie an die Community zurückgibt. So können Einzelpersonen und Unternehmen unabhängig entscheiden, wie und mit wem sie Inhalte teilen möchten, und verhindern, dass diese für kommerzielle Zwecke analysiert oder möglicherweise ohne Wissen des rechtmäßigen Eigentümers weitergegeben werden.
Wie alle anderen Versionen des Standardformats basiert auch ODF 1.4 auf einem XML-Schema, das den Richtlinien für Einfachheit und Lesbarkeit entspricht, wodurch die Dateien wesentlich robuster und sicherer sind als die üblicherweise auf dem Markt erhältlichen.
Insgesamt ist dies ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Transparenz, Offenheit und digitale Souveränität, dank der gemeinsamen Anstrengungen von Open-Source-Softwareentwicklern, Befürwortern und Anwendern.
Die endgültige vierteilige Spezifikation von ODF v1.4 finden Sie in der OASIS-Bibliothek unter folgendem Link: docs.oasis-open.org/office/OpenDocument/v1.4/os/.
In der Ankündigung werden OASIS-Sponsoren genannt, die nicht zur Entwicklung von ODF 1.4 beigetragen haben, während The Document Foundation, die neben Unternehmen wie Microsoft die Entwicklung des Standards finanziert und sich stets dafür eingesetzt hat, überhaupt nicht erwähnt wird. Leider ist Geschäft eben Geschäft, auch wenn es um offene Standards geht.
In der Ankündigung werden OASIS-Sponsoren genannt, die nicht zur Entwicklung von ODF 1.4 beigetragen haben, während die The Document Foundation, die neben Unternehmen wie Microsoft die Entwicklung des Standards finanziert und sich stets dafür eingesetzt hat, überhaupt nicht erwähnt wird. Leider ist Geschäft eben Geschäft, auch wenn es um offene Standards geht.
ODF 1.4 Neue Funktionen
Allgemein
- Die Spezifikation der Schreibrichtung wurde erweitert und präzisiert.
- Komplexe Hintergründe wie Farbverläufe oder Schraffuren können nun auf eine größere Bandbreite von Objekten angewendet werden.
- Objekte können als „dekorativ” gekennzeichnet werden, um Barrierefreiheitstechnologien zu unterstützen.
- Formen können nun nicht nur einfachen Text und Listen, sondern auch Tabellen enthalten.
- Die Methode zur Festlegung der Griffe von Formen wurde verbessert.
- Es wurde eine neue, flexiblere Methode zur Festlegung des Formats von Zahlenbeschriftungen in mehrstufigen Listen hinzugefügt.
Textdokumente
- Es ist nun möglich, Objekte relativ zu den Seitenrändern zu positionieren.
- Im Seitenformat kann ein Bindungsbereich (auch als Bundsteg bezeichnet) festgelegt werden.
- Das Überlagerungsverhalten von Objekten kann nun flexibler festgelegt werden.
Tabellenkalkulationen
- Mit der neuen Funktion OSTERSONNTAG (EASTERSUNDAY) können Sie das Datum von Ostern und die damit verbundenen Daten berechnen.
- Die Textfarbe und die Zellenhintergrundfarbe können als Filterkriterien verwendet werden.
Diagramme
- Skalen können flexibler beschriftet werden.
- Bei logarithmischen Skalen kann die zugrunde liegende Basis angegeben werden.
Formelsatz
- Alle Versionen der Formelsprache MathML sind nun zulässig.