Interview mit der LibreOffice-Gemeinschaft: Robert Cabane, QA-Projekt


 

Heute sprechen wir mit Robert Cabane, der bei der Qualitätssicherung (QA) von LibreOffice mitarbeitet:

Erzählen Sie uns ein wenig über sich!

Ich bin jetzt im Ruhestand (71 Jahre) und lebe in Bordeaux, Frankreich. Früher war ich Mathematiklehrer, nacheinander in Paris und Bordeaux, und als solcher an der Lehre der Informatik (in Europa „Informatique“ genannt) beteiligt.

Seit meiner Pensionierung bin ich ein aktives Mitglied der Société Informatique de France. Ich war auch Mitautor einiger Lehrbücher über Mathematik.

In meiner Freizeit gehe ich gerne in den Pyrenäen wandern.

Woran arbeiten Sie gerade im LibreOffice-Projekt?

Ich mag es, Fehler zu entdecken und in Bugzilla nach ihnen zu suchen! Wenn man in LibreOffice auf etwas Seltsames stößt, ist nicht sofort klar, ob es sich um einen Fehler oder eine Funktion handelt… also schaue ich zuerst in Ask LibreOffice oder in den Foren nach.

Danach ist die Suche in Bugzilla nach einem bestimmten Fehler eine einzigartige Erfahrung, denn LibreOffice ist ein riesiges Stück Software. Man muss verschiedene Schlüsselwörter ausprobieren, um schließlich eine mehr oder weniger passende Fehlerbeschreibung zu finden. Wenn der Fehler referenziert ist, erwäge ich, nützliche Kommentare hinzuzufügen; wenn das nicht der Fall ist, versucht man, einen neuen Fehlerbericht einzutragen, der so gut wie möglich dokumentiert ist.

Warum haben Sie sich für die Teilnahme an dem Projekt entschieden, und wie waren die Erfahrungen?

Ich habe mit StarOffice 5.2 (1999) angefangen, einfach weil ich ein gutes Office-Paket unter Linux brauchte, und habe dann OpenOffice.org und LibreOffice von Anfang an benutzt.

Meine Erfahrungen waren ausgezeichnet mit Calc, gut mit Draw und schwieriger mit Writer, im Wesentlichen aus zwei Gründen: Das Schreiben von Mathematik mit Writer ist nicht so einfach wie mit LaTeX, und der Austausch von Dokumenten mit Leuten, die Microsoft Word verwenden, kann manchmal sehr frustrierend sein.

Planen Sie noch etwas anderes für die Zukunft? Was braucht LibreOffice wirklich?

Ich denke, dass ein gewisser Aktivismus auf Bürgerebene immer noch nützlich ist: Die Verwendung von LibreOffice anstelle von Microsoft Office ist jetzt in lokalen, regionalen und nationalen Verbänden sehr verbreitet und sollte aus offensichtlichen Gründen zunehmen. Und Spenden steuerlich absetzbar zu machen (wie es in Deutschland der Fall ist), wäre fantastisch!

Vielen Dank an Robert für all seine Beiträge! Jeder ist willkommen, unserer QA-Gemeinschaft beizutreten und dabei zu helfen, LibreOffice zuverlässig zu halten.